GENUSSORTE

Dinkelsbühl, ein Genussort am 2. Adventswochenende?

Dinkelsbühl, ein Genussort am 2. Adventswochenende? Das Foto zeigt in großen roten Buchstaben das Wort Dinkelsbühl, das am Stadtpark als überdimensionale Grafikskulptur steht. Davor ist ein zugefrohrener See, dahinter sieht man drei kleinere Häuser mit dezentem Fachwerk.

Ob Dinkelsbühl ein Genussort am 2. Adventswochenende werden könnte, das wollten wir herausfinden. Es ist das erste Jahr, in dem wir an den vorweihnachtlichen Wochenenden nicht mehr beruflich gebunden waren.

Stellplatz Dinkelsbühl Mönchsrother Str. 11–17 P2a

Am Freitag sind wir vorausschauend schon angereist, um uns einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz zu sichern. Das war auch gut so, denn als wir am Samstagmorgen aus dem Fenster schauten, waren wir von weißer Ware umgeben.
Ja, ja, ihr habt wahrscheinlich selbst so ein Reisemobil, aber wir haben eine Reisemobillaktoseintoleranz und können nicht so mit Joghurtbechern. Spaß beiseite, jeder, wie er / sie es mag.
Und wenn ihr Lust auf eine Roomtour von unserem Hippo habt, schaut gerne mal vorbei!

Wie ihr wisst, sind wir nicht die typischen Rudelcamper, aber es ist schwierig einen Platz in Dinkelsbühl zu bekommen, an dem man alleine oder frei stehen kann. Auf eine Streuobstwiese ohne alles über ‚Pako‘-Camping (Neuweltkamele =;O) ) für über 30,– Euro haben wir verzichtet. Nun haben wir die Kröte geschluckt und uns sämtliche Annehmlichkeiten angedeihen lassen.

Die Stellplätze sind, bis auf wenige Premium-Flächen für Dickschiffe (4 x 9 m), sehr eng dimensioniert (ca. 3 x 6,5 m). Man steht dicht nebeneinander und Markise ausstellen ist nicht. Gerade so bekommt man die Trittstufe ausgefahren, um nicht über die Grenzen des markierten Stellplatzes zu ragen.

Abends sitzt man gemütlich im Camper, hört das Summen der automatischen Satellitenschüsselausrichtung, um kurz darauf eine Sendung im Fernsehen bei den Nachbarn mitzubekommen.
Na ja, Rentner, schwerhörig, Teil- und Vollintegrierte – sicher nur ein Vorurteil.

Ja, und lieber diese Fraktion, als die feierwütigen Jungen, aus deren optimierter Soundwiedergabeeinrichtung das monotone Uzz-Uzz zu hören ist. Man hat ja selbst seine Macken, also jeden so lassen, wie er und sie ist. Camper sind ja freundlich, zuvorkommend und mitteilsam.
Da ist es egal, ob es früh am Morgen ist und die Nachbarn zwei Meter neben deinem Fenster lautstark technische Details austauschen, während du noch Matratzenhorchdienst hast.

Der Platz ist mit Ver- und Entsorgung ausgestattet, wobei ein Bio-Müll, bzw. eine Mülltrennung wünschenswert wäre.
Die Plätze verfügen über Strom.
Unangenehm ist die helle, fast gleißende Beleuchtung des Stellplatzes über die ganze Nacht.

Aber wenden wir uns jetzt mal der sogenannten „Schönsten Altstadt Deutschlands“ zu.

Weihnachtsmarkt Dinkelsbühl

Logisch, dass wir dort als Erstes den Weihnachtsmarkt ins Visier nahmen. Wir wollten mal sehen, ob es dort ein paar kulinarische Highlights gibt, die unsere Feinkostgewölbe pflegen.

Nächtens durch die Stadt irrend, versuchten wir den Weihnachtsmarkt ausfindig zu machen. Gar kein leichtes Unterfangen, wenn man sich nicht der Navigation auf den Wischkästle zunutze macht.

Also doch die Orientierungskrücke ausgepackt und uns zum Markt führen lassen, alldieweil die Ausschilderung sehr dürftig und wenig augenfällig war. Na gut, vielleicht trägt auch das Alter dazu bei, bestimmte Dinge nicht richtig fokussieren zu können.
Als wir den Markt erspähten, trug uns die Luft eine vertraute Weihnachtsweise zu. Eine Musikgruppe schmetterte Weihnachtslieder in den Markt, die wir irgendwie flotter in Erinnerung hatten. Wahrscheinlich war aber nur der Metronom an die kühlen Temperaturen angepasst. Die klammen Finger müssen ja auch mitmachen.

Dem Städtchen gemäß hätten wir etwas mehr Vielfalt und Regionalität erwartet, aber wahrscheinlich sind wir von unserem Sommerhausen etwas verwöhnt, in dem sich die Menge im Ort zuzusagen verläuft und es weder Chinaware noch sonstigen Tand gibt.
Um es kurz zu sagen, es ballte sich das Angebot auf engstem Raum im Stadtpark um den Musikpavillon. Es gab Glühwein, Futterstände und ein paar Individualisten, die versuchten, mit ihrem Angebot den Markt attraktiver zu machen.

Viele Unterstände spendeten den Genießerinnen und Genießern Schutz vor möglichem Regen oder Schnee und…
Ja, genau, und?
Ist schon ein Kreuz, wenn man Ansprüche stellt und sich nicht mit dem Allgemeinen zufriedengibt.

Dinkelsbühl – Deutschlands schönste Altstadt

Nein, wir sind dankbar, dass wir etwas Historisches erleben durften.
Ups, ich bin da wohl gerade wieder zum Städtchen gehüpft, also Dinkelsbühl.

Die Fachwerkhäuser, verwinkelten Gässchen und das Flair in der Altstadt ist wirklich etwas Besonderes.
Ein Spaziergang entlang der Stadtmauer mit ihren vielen Türmen ist ebenso interessant, wie der Besuch verschiedener kultureller Einrichtungen.
Es gibt keine farbschreienden Reklameschilder mit Neonbeleuchtung, sondern in fast einheitlichem Schriftbild gehaltene Fassadenbeschriftungen. Auch sehr angenehm, was die Optik betrifft.
Viel Hingabe steckt in den renovierten Häusern, das spürt man. Wie es sich wohl darin wohnen mag, in einem Haus mit so viel Vergangenheit und schicksalhaften Lebensvarianten der früheren Bewohner?

Schaut man sich aufmerksam um, erspäht man einige Reisighaufen auf Schloten und passenden Flächen auf den Dächern. Adebar hat sich dort niedergelassen und manche Störche bleiben sogar den Winter über.

Im Stadtkern ist es sehr belebt, was den Verkehr betrifft, die Gässchen sind wesentlich ruhiger und beherbergen die eine oder andere bautechnische Überraschung.

https://www.dinkelsbuehl.de/deutsch/alle/startseite

Dinkelsbühler Kulinarik

Als wir durch die Gässchen strichen, wir laufen gerne abseits der Touristentrassen, stießen wir auf die kleine und feine Kaffeerösterei Maaßen.
Jetzt sind wir auf dem richtigen Weg, das spüren wir.
Im kleinen, gemütlichen Gastraum, der gleich neben dem Kaffeeröster ist, gönnt man sich gerne einen Kaffee, oder zwei. Professionell wird hier Kaffee in verschiedensten Varianten geröstet und zubereitet, ergänzt von einigen anderen Köstlichkeiten.
Der Schokocchino war übrigens vorherragend.
Die Beratung war sehr freundlich und kompetent, da kommt man nicht umhin, den Kaffeevorrat im Camper aufzufüllen.
Hier kommt man gerne wieder!

Webseite Kaffeerösterei

Etwas weiter stießen wir auf ein ebenfalls kleines und individuelles Lädchen, den GourmetRaum. Alina Schultheiß hat sich damit einen Traum erfüllt. Ausgewählte Köstlichkeiten, unter anderem regional und bio teilen sich in Käse, Wurst und allerhand leckerem und genussintensivem Beiwerk auf.
Klar, auch Flüssignahrung ist bei Alina zu finden, ebenfalls sehr gut ausgewählt. Zu erwähnen sei hier als Stellvertreter der frische Birnensecco, oder war es Birnenschaumwein? Egal, auf jeden Fall lecker.
Im GourmetRaum fühlten wir uns gleich willkommen, na ja, eben so Genussjunkie like. Unter Gleichgesinnten lässt es sich wunderherrlich fachsimpeln und probieren.
Alina bietet neben einem klassischen Catering weitere individuell abgestimmte kulinarische Kreationen, Workshops, Verkostungen und vieles mehr.

Webseite GourmetRaum

Mit weiteren Genusswerken verließen wir zufrieden den Gourme(T)raum und schlenderten Richtung Hippo.

Neben den Klassikern wie Schäufele & Co. findet man in Dinkelsbühl einige Häuser, die nicht nur der bloßen Nahrungsaufnahme dienen, sondern in denen die Zubereitung höherwertiger ausfällt und man das Genießen genießen kann.
Für alle Süchtigen nach Geschmacksverstärkern ist auch gesorgt, von der Pizzeria bis zum Dönerladen.

Apropos Genuss;
Ihr kocht und genießt gerne?
Dann schaut doch mal auf unsere Seite unter Camp & Cook.

Genussorte findet ihr bei uns HIER.

Fazit:
Viele Menschen sind an den verschiedenen Projekten beteiligt, und denen muss und darf man Respekt zollen.
Dinkelsbühl ist auf alle Fälle einen Besuch wert. Es hinterlässt einen angenehmen Eindruck, obwohl es auf den Tourismus getrimmt ist. Selbst die Beleuchtung in der Nacht ist angenehm sparsam und taucht den Ort in ein angenehmes Licht.

Der Stellplatz ist sauber und grundsätzlich mit allem ausgestattet, was man als Basis benötigt. Die nebenliegende Straße ist Nachts wenig befahren.
Und das Schöne ist, dass gleich über der Wörnitz eine Wiese liegt, auf der man mit etwas Glück Störche bei der Futtersuche beobachten kann.

In diesem Sinne,
happy Camping & Cooking

Eure Freizeitnomaden und Genußjunkies
Sabine & Thomas

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