Rumrollen

Klingenberg am Main

Klingenberg am Main - das Bild zeigt die Altstadt von oben mit eng zusammengebauten Häusern und im Hintergrund den Main.

Altes Gewürzamt in Klingenberg am Main
Esskastanienlehrpfad an der Clingenburg
Seltenbachschlucht – eine der 100 schönsten Bayerischen Geotope
Unser Stellplatz MainBergBlick
Unsere Camperdinner
Fazit

Ein Wochenendtrip führte uns Anfang November nach Klingenberg am Main, denn nach weiten Strecken war uns auch aufgrund des Wetters nicht zumute.
Ein Stück weit war es auch eine kulinarische Reise, denn wir wollten unbedingt wieder einmal das Alte Gewürzamt der Familie Holland besuchen. Und wie sich später herausstellte, gab es noch ein interessantes Ziel, den Esskastanienlehrpfad an der Clingenburg.
Klingenberg für sich ist nun nicht sehr spektakulär und es fällt auf, dass in der Altstadt sehr viel Leerstand und Investitionsstau herrscht. Die Seite von Klingenberg am Main, bzw. der Tourist-Info findet ihr HIER.

Altes Gewürzamt Familie Holland in Klingenberg am Main

Wir kannten Ingo Holland noch zu Lebzeiten und seine reichhaltigen Gewürzkompositionen. Selbst frönen wir den kulinarischen Genüssen und sind Gewürzkompositionen, alleine aus beruflichen Gründen, nicht abgeneigt.
Als wir den Laden ‚In der Altstadt 7‘ besuchten, freuten sich unsere Gourmet-Nasen, vertraute und neue Düfte wahrnehmen zu können. Eine reiche Auswahl an Einzelgewürzen und Gewürzmischungen überfordert den Neuling, aber wir als erfahrene Genußjunkies hatten schon bald unsere Favoriten:
Café de Paris, gesalzene gefriergetrocknete Kapern, Ducca (äthiopisch/ägyptisch), Togarashi (japanisch) und Kaffee-Curry-Gewürz, ergänzt von einer Thunfisch-Sardellen-Paste.
Reich an olfaktorischen Sinneseindrücken und mit genannter Auswahl verließen wir das Gewürzparadies und schlenderten vorbei an der uralten Gerichts-Linde gemütlich Richtung Main zu unserem Stellplatz, an dem Hippo geduldig auf uns wartete.


Esskastanienlehrpfad an der Clingenburg

Auf die Clingenburg oberhalb Klingenberg am Main wollten wir sowieso gehen und da entdeckten wir, dass sich direkt daran ein Esskastanienlehrpfad anschloss. Da wir etwas Auslauf dringend nötig hatten, entschlossen wir uns diesen ca. 2,6 km langen Weg zu gehen.
Lehrreich und interessant ist dieser Pfad gestaltet. Viele Informationen rund um die Maroni, wie die essbaren Kastanien genannt werden. Diese sind übrigens nicht verwandt mit den bekannteren Rosskastanien.
Durch die Höhenlage erschließt sich ein Blick weit über Klingenberg und den Main hinaus. Es ist ratsam den Weg nur mit gutem Schuhwerk zu begehen, da er mitten durch den Wald führt und teilweise nicht befestigt ist.
Oben angekommen überrascht ein Aussichtsturm, auf dem die Aussicht weit über die Lande reicht.
Den Weg begleiten zahlreiche Skulpturen aus Holz, die vom Künstler Harald Fersch aus Rothenbuch aus heimischen Hölzern geschnitzt wurden.
Außerdem geben 13 Informationstafeln tieferen Einblick in das Thema der Esskastanie um Klingenberg.
Eine angenehme Tour, für die wir uns 2 Stunden Zeit ließen. Etwas unangenehm war das Dauergebrumme vom Tal. Ob das von der Schleuse kam, konnten wir nicht eruieren.
Alles in allem war es ein schöner Ausflug, den auch Thomas gut geschafft hat.
Wer etwas mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen auf der Seite von Klingenberg am Main.


Seltenbachschlucht – ein Geotop

Bevor wir uns am Sonntag wieder auf die Heimreise begaben, wollten wir noch die Seltenbachschlucht besuchen. Sie liegt ganz in der Nähe der Clingenburg. Etwas schwierig ist es, mit dem Camper einen Parkplatz zu finden, da die umgebenden ausschließlich PKWs vorbehalten sind. Der Parkplatz an der Seltenbachschlucht ist nur mit einem maximalen Gewicht von 1,5 Tonnen anfahrbar. Und wenn man sich nur ein paar Stunden in der Altstadt oder daneben aufhalten möchte, so ist man gezwungen sich auf den Campingstellplatz in Klingenberg am Main zu begeben und für 24 Stunden ein Ticket für 12,– € zu lösen.
In der Schlucht zeigt sich der Buntsandstein in Schichten und es wird erklärt, wie dieser Sandstein zustande kam. Interessant wird es weiterhin, wenn es um die Klimageschichte Bayerns geht.
Somit gehört die Seltenbachschlucht nicht umsonst zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns.
Ein kleines Bächlein plätschert munter vor sich hin und begleitet einen vom Anfang bis zum Ende, dem bis 2011 betriebene Tonbergwerk. Schön anzuschauende Steinformationen bilden abwechselnd mit steilen Hängen die Eingrenzung der Schlucht.
Besonders zu erwähnen ist das Rückzugsgebiet der auf der Roten Liste stehenden Feuersalamander, das sich unter anderem auf diese Schlucht konzentriert. Hier finden die selten gewordenen Amphibien einen idealen Ort für Brut, das Aufwachsen und Erwachsenenleben.
Gerade in der herbstlichen Jahreszeit bot sich ein typisches Farbenspiel, eben Indian Summer par excellence in Churfranken.
Im Frühling, Sommer oder Winter ist es bestimmt genauso schön.
Auch hier sei der Hinweis gegeben, diese kleine Tour von angeblich 900 Metern nur mit festem Schuhwerk und ggf. Wanderstöcken zu begehen. Uns kam es etwas länger vor, aber vielleicht täuschte es uns, weil wir doch etwas müde von der unruhigen Nacht waren.
Es gibt eine Internetseite zur Seltenbachschlucht HIER.


Unser Stellplatz MainBergBlick

Eigentlich ist es ja nicht unser Ding, auf Campingplätzen oder groß angelegten Stellplätzen zu stehen.
Allerdings waren wir zu fortgeschrittener Jahreszeit dort und nur wenige Gäste am Platz.
Die Stellplätze liegen direkt am Main. Zwar wird ausgelobt, dass sich dieser Platz fernab des Straßenlärms befindet, aber wir empfanden es nicht wirklich so. Gut, es wird ja immer unterschiedlich empfunden, aber die nahe liegende Brücke, der gegenüberliegende Kreisverkehr und die vor einem vorbei dröhnenden Lastkähne und gläsernen Rentnersärge (Flusskreuzfahrschiffe) taten ihr Übriges dazu.
Einem anderen mag das als ruhige Idylle gereichen, aber alleine die brummende Glocke, die akustisch über einem hängt, fand jetzt nicht unbedingt unser Wohlgefallen. Allerdings kennen wir das, dass Lärm sehr unterschiedlich empfunden wird.
Die Plätze sind weitgehend auf Gras, ein paar wenige sind gepflastert am Eingang zu finden.
Die Stellflächen sind sehr eng, will heißen, dass in der Breite nur so wenig Platz ist, dass man gerade mal die Markise ausfahren kann und an die Grenzen stößt.
Sehr angenehm ist die Bezahlmöglichkeit für Stellplatz (12,– € / 24 Stunden) und Ver- und Entsorgung.
Es stehen eine Station zur Wasserversorgung und Entsorgung zur Verfügung. Stromsäulen gibt es für die ganzen Stellplätze und zumindest im vorderen Bereich kostenlos WLAN.
Und wer wie wir vergeblich den Code für den WLAN-Zugang auf der Infotafel oder dem Anmeldehäuschen sucht, der schaue einfach mal auf das Ticket.
Die Abfallentsorgung ist vorbildlich, da es auch eine Entsorgung für Bio-Abfälle, Papier und Kunststoffe gibt.
Der Platz ist beleuchtet und videoüberwacht.


Unsere Camperdinner mit Café de Paris und gesalzenen Kapern

Das alte Rentamt in Klingenberg am Main, in dem Ingo Holland früher selbst den Kochlöffel geschwungen hatte, war leider aufgrund einer größeren Küchenpanne – was es auch immer gewesen war – geschlossen, also hieß es wieder selbst kochen.
Wie ihr wisst, machen wir das sehr gerne, denn ein vernünftiges Camperdinner stillt nicht nur den Hunger, sondern verbessert auch enorm die Laune.
Am Samstagabend gab es vegetarisch.
Einer spontanen Eingebung folgend hatte der Camper-Koch Don Tom die Idee, Kartoffelknödel mit Mozzarella zu füllen, der mit dem Gewürz Café de Paris gewürzt war.
Dazu gab es eine Broccoli-Soße mit Mandel-Cuisine.
Der Samstagabend wurde mit geschmortem Lamm kulinarisch bereichert, das mit Oliven und den genialen gefriergetrockneten und gesalzenen Kapern vom Alten Gewürzamt aromatisiert war.
Ein paar grüne Böhnchen und lockerer Basmatireis waren die Beilagen – natürlich bis auf die Gewürze, alles bio!
Und wen es interessiert, mit welchen Gewürzmischungen wir mit unserer eigenen Firma unterwegs sind, der schaue auf unserer Seite Camp ’n‘ Cook vorbei.

Fazit

Klingenberg ist auf alle Fälle einen Ausflug wert. Weinliebhaber werden sicherlich auf ihre Kosten kommen, aber wir interessieren uns mehr für die Natur und ihre Schönheit, die wir im Esskastanienlehrpfad und der Seltenbachschlucht gefunden haben.
Für viele Camperreisende ist der Stellplatz ideal. Wir persönlich können uns jedoch nicht vorstellen, dass wir uns bei mehr Betrieb wohlfühlen. Wie Sardinen in der Dose nebeneinander zu stehen, kein Abstand zum Nachbarn und keine wirkliche Intimsphäre, nee, das ist nix für uns. Aber das ist eine persönliche Sicht.

Also ihr Lieben, bis zum nächsten Bericht.

Happy camping und cooking.
Eure Freizeitnomaden und Genussjunkies
Sabine & Thomas

Weitere Informationen, Spannendes und Unterhaltsames gib es in weiteren Rubriken und Beiträgen in unserem BLOG.

Text: Thomas Luciow
Fotografie: Sabine Hennek (Genussfotografin)

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