Das Grüne Band Deutschland

Duderstadt

Südöstlich in Niedersachsen liegt Duderstadt im Landkreis Göttingen.
Der Ort bietet ein mittelalterliches Stadtbild, welches von mehreren hundert Häusern verschiedener Stilepochen geprägt ist.
Hauptsächlich Fachwerkhäuser glänzen mit ihren schmucken Fassaden, die meist reichhaltig verziert sind.

– Duderstadt nahe am Grünen Band Deutschland
– Stellplatz direkt am Waldesrand
– Schmierseife auf der Wiese, die Schlammschlacht
– Heinz-Sielmann-Stiftung
– Weiterführende Links zu Duderstadt & zur Heinz-Sielmann-Stiftung

Bevor es am nur wenige Kilometer entfernt Grünen Band weiter Richtung Norden ging, wollten wir uns Duderstadt mit seinen Fachwerkhäusern nicht entgehen lassen. Wir schlenderten durch die Stadt, bestaunten die Bauwerke und flanierten ein Stück auf der ehemaligen Wallanlage entlang.
Für Architektur-Freaks ist das bestimmt ein Eldorado, da verschiedenste Stilepochen zu sehen sind.
Einst war Duderstadt eine reiche Stadt, was aus der damaligen exponierten Lage resultierte.
Zwei wichtige Handelsrouten mit Verbindungen im Norden bis zur Hanse und im Süden bis nach Rom bildeten einen wichtigen Knotenpunkt und ließen Duderstadt sehr schnell wachsen. Es siedelten sich immer mehr Menschen an, bis die Stadt fast die Größe des damaligen Hamburgs erreichte.
Später, mit dem Untergang der Routen, bildete sich alles wieder zurück. Der ehemalige Reichtum Duderstadts war Vergangenheit.
Wer mehr zu Duderstadt erfahren möchte, begebe sich bitte nach unten zu ‚Weiterführende Links‘.

Unser Stellplatz direkt am Waldesrand

Nun zog es uns wieder raus aufs Land. Über Landvergnügen (Link. s. u.) hatte uns Sabine einen tollen Platz bei Tastungen herausgesucht. Eine Wiese direkt am Waldesrand war unser nächster Ankerpunkt.
Ein bisschen abschüssig, aber mit den großen Keilen war es kein Problem unseren Hippo auszurichten. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als im Bett auf eine Seite zu kullern.
Vom Flächenbesitzer, der im Ort auch einen Hofladen hat, wurden wir auf die Wiese gebracht.
Die Temperaturen waren für die Jahreszeit angenehm und so ließ ich (Thomas) es mir nicht nehmen, die Rakete anzufeuern und mit dem Dutch Oven ein leckeres Schmorgericht zuzubereiten.
Gewürzt habe ich dieses mit dem [Werbung, eigene Firma] No. 2 Vielfalter und No. 4 Chief-BBQ-Rubb aus unserer eigenen Manufactur Camp ’n‘ Cook.
Sabine machte wie immer das Mise en place und bereitete den Salat zu.
Auch wenn es indessen schon dunkel wurde, wir ließen es uns nicht nehmen draußen zu dinieren.
Mit dicker Jacke und heißem Essen ließe es sich noch etwas aushalten, bevor wir uns in unser Hippoversum zurückzogen, abspülten und uns bettfein machten.
Akustisch begleitet hat uns – wieder mal – das monotone Gewummere von Musik in der Nähe, aber das lassen wir jetzt mal außen vor. Vielmehr dachten wir, dass irgendwo nebenan an einer kleinen Kapelle die Automatik fürs Glockengeläut defekt ist und das Gebimmel nicht mehr aufhört.
Nein, es war der Gesang einer Geburtshelferkröte von einem nahen Biotop, den ein Biologe extra für Populationen dieser Gattung anlegen ließ. Der Biologe hat uns wissen lassen, dass er gebürtiger Würzburger ist.
Die Stimme ist wie ein heller Glockenschlag, weshalb das Tierchen im Schweizerischen auch „Glögglifrosch“ heißt. Wie süß und zutreffend.

Schmierseife auf der Wiese, die Schlammschlacht

Der nächste Tag, es ist Ostermontag, ist leider sehr verregnet.
Aber wir haben es uns gemütlich gemacht, auch weil Sabine den Teig für frische Ostermontagsbrötchen angesetzt hatte.
Gebacken wurde im Dutch Oven auf dem Gaskochfeld.
Das gelingt wunderbar.
Wenn es im Hippo nach frischen Brötchen duftet, gepaart mit Kaffeeduft, wenn der Regen auf das Blechkleid und die Kunststoffluken prasselt und es kuschelig warm ist, dann muss man doch gar nicht hinausgehen – oder?
Ganz anders, als unsere Nachbarn, die sich des Nächtens zu uns daneben gesellt haben.

Bei der Ankunft hatten sie schon Probleme den leichten Hang empor zu kommen, also blieben sie mitten drin stehen. Wenn man müde ist, ist es (fast) egal, wie schief man steht.
Der weitere Regen in der Nacht hat die Wiese zu einer glitschigen Bahn werden lassen, auf der ihr Kastenwagen ins Rutschen kam.
Aber nein, Hilfe benötigten sie nicht und man bemerkte, dass sie Routine in solchen Situationen hatten. Nach drei Anläufen mit Freischaufeln, Sandbrettern, bzw. Bergebords und Anfahrhilfsmatten hatten sie es souverän geschafft, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Sie haben zwar einige Löcher hinterlassen, aber das schien nicht zu interessieren, Hauptsache weg.

Wir hatten schon etwas Bammel, weil der Tag weiterhin verregnet war und wir am nächsten Tag nach dem Frühstück aufbrechen wollten. Sandbretter haben wir (noch) keine.
Ich glaube, solche Anfahrhilfen müssen wir uns doch noch besorgen, alleine um ein beruhigendes Gefühl zu haben. Irgendwie sind wir in solchen Situationen doch noch zu unsicher und „schisserig“.
Sind wir schließlich herausgekommen?
Sagen wir mal so, mit samtenem Gasfuß, nicht viel nachdenken, Augen zu und durch.
Später durften wir die Erfahrung machen, dass, wenn das Profil der AT-Reifen zugesetzt ist, diese auch nichts mehr helfen.
Wie gesagt, dazu in einem der nächsten Abschnitte mehr.
Hippo hat es ebenfalls souverän geschafft und marschierte in einem Satz durch. Anhalten auf der durchnässten Wiese ist absolut kontraproduktiv, auch wenn der Kasten gehörig ins Schlingern kam.
Keine Spur der Verwüstung, aber ein deutliches Zeichen durchdrehender Räder zeugte von unserem Aufbruch.
Und hätte es nicht geklappt, hat uns unser Gastgeber schon versichert, sich mit dem Traktor unserer anzunehmen.
Auf dem festen Weg angekommen, mussten wir erstmal durchatmen und Adrenalin verstoffwechseln.
Vor der Weiterfahrt haben wir noch Wasser aufgenommen und sind beim Gastgeber leckere Sachen einkaufen gegangen.

Heinz-Sielmann-Stiftung

Die Heinz-Sielmann-Stiftung liegt nur wenige Kilometer von Duderstadt entfernt, auf Gut Herbigshagen.
Thomas interessierte sich schon immer für die Natur und kennt Heinz Sielmann aus jungen Jahren durch seine Bücher und Filme (Expedition ins Tierreich), bzw. Expeditionen. Sielmann setzte sich zeitlebens für den Naturschutz ein.
1988 drehte er den Dokumentarfilm Tiere im Schatten der Grenze, in dem es um das heutige Grüne Band ging. In diesem Zuge engagierte sich Heinz Sielmann dafür, den Grenzbereich für den Naturschutz zu erhalten.
Das Grüne Band und das damit verbundene Naturschutzprojekt ist Teil des Grünen Bandes Europa.

1988 hat Heinz Sielmann es gewagt, die Tierwelt an der DDR-Grenze zu beobachten.
https://www.sielmann-stiftung.de/heinz-sielmann/der-abenteurer/expedition-grenzstreifen

Tiere im Schatten der Grenze – Ein Film von Heinz Sielmann von 1988

Heinz Sielmann brachte für Jung und Alt die Tierwelt nahe, aber auch die Problematik durch die andauernde Reduzierung der Lebensräume.

1994 wurde die Heinz-Sielmann-Stiftung von ihm und seiner Frau Inge ins Leben gerufen.
Gut Herbigshagen soll mit seinen 110 Hektar Fläche Anschauungs- und Lehrstätte sein, wie man sich für den Erhalt der Natur einsetzen kann. So wird Kindern spielerisch und nachhaltig nahegebracht, welche Freude es bereiten kann, sich auf den Weg des Natur- und Artenschutzes zu machen.

Anfänglich war das Gut in einem sehr desolaten Zustand, wurde im Laufe der Zeit jedoch zu einem Schmuckstück. Prädestiniert für Heinz Sielmann war die Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze. Schon vor der Wiedervereinigung hat sich Heinz Sielmann für einen „Nationalpark vom Bayerischen Wald bis zur Ostsee“ engagiert; die Idee wurde bis dato nicht verwirklicht.
Die Vision des Ehepaares ‚Naturschutz als positive Lebensphilosophie‘ bleibt in diesem Gut lebendig.
Im Gründungsjahr wurde auch der Heinz-Sielmann-Ehrenpreis das erste Mal verliehen. Diesen erhalten Personen oder öffentliche Institutionen, sogar Unternehmen, die sich in Forschung und Praxis maßgeblich um den Natur- und Artenschutz verdient gemacht haben.

Heinz Sielmann verstarb am 06.10.2006 in München und fand mit seiner am 25.03.2019 in München verstorbenen Frau seine letzte Ruhestätte in einer Kapelle mit wundervollem Ausblick auf sein Werk am Rande von Gut Herbigshagen.
Inge Sielmann leitete die Stiftung nach dem Tod von Heinz Sielmann von 2006 bis 2017.

Wenige wissen, dass auf Gut Herbigshagen ein Biolandbetrieb integriert ist. Nutztiere, die alt oder vom Aussterben bedroht sind, können hier ein gutes Leben verbringen. Dazu zählen beispielsweise Leineschafe, Thüringer Waldziegen und das Harzer Rote Höhenvieh. Weiters tummeln sich Enten und Gänse auf dem Gelände und natürlich in Tümpel & Co. entsprechende Bewohner.
Ein Schaustall lässt Einblicke zu, eine interaktive Ausstellung bringt die Natur, ihre Schönheit, aber auch das Dilemma, in dem sie steckt, nahe. Auch über das Lebenswerk Heinz Sielmanns gibt es viel zu erfahren. Weiters kann man über eine Streuobstwiese zum Bienenhaus schlendern, vorbei am KiKa-Baumhaus, passiert oder nutzt einen außergewöhnlichen Kletterpfad, um im weiteren Verlauf am Damwildgehege den Tieren zuzusehen.

Im Hof befindet sich ein kleiner Verkaufsbereich, der mit Büchern und Souvenirs, sowie hofeigene Säfte und Honige bestückt ist. Zur Stärkung bietet das Café GUT(e)Auszeit kleine Snacks, Kaffee und leckeren Kuchen.

Duderstadt
Heinz-Sielmann-Stiftung
Landvergnügen Buchbestellung (wir erhalten pro Bestellung eine kleine Anerkennung als Affiliate-Partner)
Leckere Rezepte

Gehabt Euch wohl,
happy Camping & Cooking,
Eure Freizeitnomaden und Genußjunkies

Thomas & Sabine

Text/Storytelling: Thomas Luciow
Bilder/Fotografie: Sabine Hennek (Genussfotografin)

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